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Masterarbeit HUB verdichtet

Sven Schilling

Der Standort der Liegenschaft Geschwister-Scholl Straße 7 befindet sich in  zentraler Lage in Berlin. In unmittelbarer Nähe befindet sich die kulturelle und soziale Mitte der Hauptstadt, mit der Museuminsel, der Friedrichstraße, Unter den Linden und der Oranienburger Straße. Die Humboldt-Universität zu Berlin hat neben dem Campus Nord und Adlershof, einen weiteren in Berlin Mitte. Dieser erstreckt sich vom Hauptgebäude Unter den Linden bis zur Ziegelstraße. Ende 2009 erhielt dieser Bereich mit dem Neubau der Universitätsbibliothek Jacob-und Wilhelm Grimm Zentrum ein neues Zentrum. Im gleichen städtebaulichen Block der Bibliothek befindet sich das Grundstück für die Planung eines neuen Sport-und Forschungsstandortes der Humboldt Universität. Der Standort in der Geschwister-Scholl-Straße wird geprägt von den historischen Kasernengebäuden und dem angrenzenden Spreeufer.

 

Konzept

 

Die Nachverdichtung des Grundstückes muss unter Berücksichtigung des unter Denkmalschutz gestellten Kasernengebäudes erfolgen.  Das Grundstück verfügt über einen umfangreichen Gebäudebestand,  der für  die  Verwaltung des Instituts für Erziehungswissenschaften genutzt wird. Das umfangreiche Raumprogramm erfordert eine starke  Verdichtung des Grundstückes. Unter Berücksichtigung des Bestandes geht der neue Baukörper auf Abstand. Dadurch wird zwischen Alt- und Neubau eine Achse aufgespannt, die zur Erschließung beider Gebäude dient.

Der Neubau ist ein Hybrid aus Sport-, Bildungs-, Forschungs-, Wohn- und Erholungszentrum.  Die drei Hauptnutzungen Sport, Bildung und Wohnen sind in dem neuen Baukörper klar ablesbar. Den Rahmen bildet der freie und flexible Ringkörper, indem sich die Räume der Gastwissenschaft und des Learningcenters befinden. Der Körper legt sich als Ring jeweils um den eingestellten Sportkörper und den Wohnturm. Dabei nimmt der äußere Ring die Draufkante des Kasernengebäudes auf. Der Wohnturm in dem der Spree zugewandten Bereich des Grundstückes bildet einen städtbaulichen Hochpunkt. Dadurch erhält das Quartier einen prägnanten Orientierungspunkt im Stadtraum.

Die Erschließung des Grundstückes erfolgt über die neu geschaffene Gasse am Weidendamm. Der Bereich zwischen Alt- und Neubau wird bespielt durch Shops und dem selbstverwalteten Studentencafé. Der Eingang wird markiert über den drei geschossigen Einschnitt im Ringkörper. Über die Freitreppe erreicht man die Plaza im ersten Obergeschoss, welche als Verteiler dient. Auf dieser Ebene befinden sich die öffentlichkeitsrelevanten Bereiche mit Cafeteria und dem Zuschauerbereich der Wettkampfhalle.


Der Entwurf besticht durch seine  Klarheit und Ablesbarkeit  der einzelnen Körper in jedem Geschoss. Der Ringkörper inszeniert die eingestellten Körper, indem er ihnen einen Rahmen gibt. In den durchgesteckten Körper befinden sich die dienenden Bereiche, wie Erschließungsräume, sanitäre Anlagen und  Küchenbereiche. Dadurch erhält das Gebäude eine Flexibilität und kann sich auf wechselnde Gegebenheiten einstellen. Die Großstruktur im Bereich der Gastwissenschaften und des Learningcenters ermöglicht eine weitgehend freie Raumaufteilung von kleinen Einheiten bis zu langen offenen Bereichen.  In den 7,5 Meter tiefen Räumen sind alle denkbaren Bürokonzepte realisierbar: Zellen-, Großraum- oder Kombibüros.

 

Der Sportbereich besteht aus gestapelten Einheiten, die sich zu einem Körper vereinigen. Den Sockel bildet die Wettkampfhalle, welche über das Erdgeschoss erreichbar ist, der Zuschauerbereich ist zugänglich über die Plaza. Darüber befinden sich zwei in das Hallentragwerk integrierte Ebenen für den Fitnessbereich. Den Abschluss des Sportkörpers bildet die Mehrzweckhalle,  welche aus dem Ring heraussticht. Dadurch kann die Dachfläche des Rings für Sportnutzungen aktiviert werden. Der Wohnturm verhält sich ähnlich. Die innenliegenden Bereiche sind mit Erschließungs- und Sanitärkernen belegt. Das erste rausgesteckte Geschoss des Wohnturmes mit seinem Aufenthaltsbereich dient als Austauschebene zwischen den unterschiedlichen  Nutzungen. Darauf stapeln sich die Wohngeschosse.

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